Das Laden eines Elektroautos
ist denkbar einfach. Ladestecker in den Ladeport des Autos stecken und fertig.
Je nachdem, wo Sie laden wollen, ist es dann nicht ganz so einfach, weil es bei der Ladeart und -technik sowie Ladeort Unterschiede gibt. Damit Sie sich im Ladedschungel, der eigentlich nur aus ein paar Bäumen besteht, zurechtfinden, haben wir Ihnen hier einige Informationen zusammengestellt. Wenn Sie sich nach dem kurzen Überblick noch umfassender informieren möchten, klicken Sie auf die eingebauten Links. Dort wird es dann wesentlich ausführlicher.
Grundlagen
Das Laden eines Elektroautos (EV) ist genormt und es gibt nicht, wie oft behauptet, ein Stecker-Wirrwarr. Durch die entsprechende Normung ist sichergestellt, dass die Fahrzeuge mit der entsprechenden Ladetechnik kommunizieren. Dies sorgt dafür, dass der Akku während der Ladung nicht überlastet wird. Es ist sichergestellt, dass dieser Vorgang völlig ungefährlich ist und man keinen Stromschlag bekommen kann. Wenn das Ladekabel an beiden Enden eingesteckt ist, prüft die Sicherungselektronik u.a. die Leistungsfähigkeit aller Komponenten. Wobei das schwächste Glied in der Kette Ladesäule – Kabel – Ladegerät im Auto die maximale Leistung bestimmt. Solange diese Prüfung nicht positiv abgeschlossen ist, sind alle Komponenten spannungslos. Während der Ladung ist das Ladekabel an beiden Enden in den Steckdosen verriegelt, so dass niemand während des Ladens den Stecker ziehen kann.
Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, Strom in den Akku zu bekommen. Das normale Laden über Wechselstrom (AC) und das Schnellladen über Gleichstrom (DC). Für diese beiden Arten gibt es aktuell drei Stecker. Den Typ-2-Stecker, auch Mennekes-Stecker genannt, für AC. Dazu die beiden Stecker für DC. Den japanischen CHAdeMO-Stecker (dieser läuft langsam aus) und den aktuellen Combo-2-Stecker, im Sprachgebrauch CCS (Combined Charging System) genannt. Bei neuen Fahrzeugen und auch Ladesäulen wird für die DC-Ladung nur noch der CCS-Ladeport verbaut. CHAdeMo gibt es künftig nur noch bei gebrauchten Fahrzeugen und läuft bei den Ladesäulen langsam aus.
Auch die korrekten Einheiten sollte man kennen. Diese sind Ihnen aus dem Automobilbereich und zu Hause von der Stromrechnung bereits vertraut. Wir sprechen bei der Leistung von Fahrzeugen gerne von Pferdestärken (PS). Dieser Begriff ist schon lange durch die Einheit Kilowatt (kW) ersetzt worden und steht so auch in den Zulassungspapieren. Diese kW sind die Leistung, die ein Motor abgeben kann. Auch eine Ladesäule liefert eine Leistung. Somit wird diese auch in kW angegeben.
Der Akku ist mit dem Tank in bisherigen Fahrzeugen gleichzusetzen. Der Akku enthält eine bestimmte Menge an Energie. Sie wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Dieser Wert beschreibt, welche Leistung (kW) wie lange (h) aus dem Akku entnommen werden kann. Auch zu Hause zahlen Sie an Ihren Stromversorger die verbrauchte Energiemenge in kWh.
Wichtig bei all diesen Informationen ist, dass nicht die Ladesäule die Ladeleistung bestimmt, sondern die Ladetechnik im EV.
Elektroauto fahren ist auch Autofahren, nur ein wenig anders.
Sie merken es schon an der Wortwahl im Text. Ein Elektroauto wird geladen und nicht mehr getankt. Die Tankstelle wird zur Ladesäule und das Gaspedal wird zum Strompedal (unter EV-Fahrern auch gerne Spaßpedal genannt).
Vor allem in der Nutzung, beim Laden, werden Sie es merken. Der Akku wird nicht leer gefahren, um dann zu einer Ladesäule zu fahren, um wieder voll zu laden. Die meiste Zeit wird das EV einfach nebenbei geladen, wenn es sowieso irgendwo steht. Dies passiert zu Hause an der Wallbox über Nacht, oder tagsüber mit der Photovoltaikanlage. Wenn Sie beim Einkaufen, Essen gehen, im Kino oder auf der Arbeit sind. Je nach Dauer Ihres Aufenthaltes haben Sie dann Energie im Akku für die nächsten Fahrten. Sie müssen nicht am Auto warten. Ein Komfort, den Sie schnell genießen werden.
Erst wenn Sie längere Strecken fahren, die über die derzeitigen Reichweiten von 250-500 km hinausgehen, wird die Ladezeit eventuell relevant. Dann fahren Sie eine Schnellladesäule an und müssen 18-45 Minuten (je nach Fahrzeug) warten, um weiterfahren zu können. Aber auch an den Schnellladesäulen geht dies von allein. Sie nutzen die Zeit für eine Biopause, zum Essen oder Mails und Kundenanrufe erledigen, wenn Sie geschäftlich unterwegs sind.
Sie können beim Fahren auch ganz normal im Verkehr mitschwimmen, im Winter die Heizung benutzen, Radio hören und natürlich Scheibenwischer oder Klimaanlage benutzen. Im Thema Reichweite wird dies ausführlich behandelt.
Das AC-Laden
Das Laden über Wechselstrom (AC) ist der Normalfall. Dieses Laden ist die schonendste Art für den Akku. Er kann über eine öffentliche AC-Ladesäule, über eine Wallbox oder gegebenenfalls über eine normale Schuko-Steckdose geladen werden.
Die öffentlichen AC-Ladesäulen haben meist eine Ladeleistung von 11 oder 22 Kilowatt (kW). Als Standard setzt sich in den Elektroautos immer mehr die Ladung mit bis zu 11 kW durch. Im privaten Bereich werden Wallboxen (so nennt man private Ladestationen) genutzt, die auch 11 oder 22 kW Leistung haben. 11 kW sind beim Laden zu Hause in aller Regel ausreichend, weil man über Nacht einen Akku damit auf jeden Fall wieder vollladen kann.
Die Ladeleistung des Fahrzeugs und die Ladeleistung der Säule müssen nicht identisch sein. Die maximale Ladeleistung und -geschwindigkeit gibt das im jeweiligen Fahrzeug verbaute Ladegerät vor. Das Fahrzeug und die Ladesäule stimmen sich über das Batterie Management System (BMS) miteinander ab.
Die Freischaltung einer öffentlichen Ladesäule erfolgt durch eine Ladekarte oder Handy-App, Hinweise hierzu befinden sich auf der Ladesäule. Die öffentlichen AC-Ladesäulen haben üblicherweise kein festes Ladekabel. Das Typ-2-Ladekabel haben Sie deshalb immer im Auto dabei!
Laden über die Schuko Steckdose
Fast jedes EV hat eine mobile Notladehilfe an Bord. Dieses Gerät hat auf der einen Seite einen ganz normalen Schuko-Stecker und auf der anderen Seite den Typ-2-Stecker. Dazwischen befindet sich in einem Kasten die Sicherungs- und Kommunikationselektronik. Auf Grund der Form dieses Kastens wird dieses Ladekabel im Sprachgebrauch Ziegel genannt.
Sie können Ihr EV damit an jeder Steckdose aufladen. Aber Achtung!
Beim Laden über Schuko wird über viele Stunden eine für Schuko-Verhältnisse hohe Leistung (2,3 kW oder höher) über die Stromleitung abgegriffen. Dabei können sich die Steckdose, die Zuleitung oder auch Verteiler erwärmen. Bei nicht fachgerechter Verkabelung kann dies auch zum Brand führen. Es ist wichtig, dass hochwertige Steckdosen eingesetzt werden und die Zuleitung zur genutzten Steckdose im Außenbereich oder der Garage direkt an den Hausverteiler angeschlossen ist. Im Zweifel fragen Sie einen Elektriker und lassen die Leitung prüfen.
Wenn wir beim Fahrzeug jetzt von einem gebräuchlichen 50-kWh-Akku ausgehen, können wir diesen Wert durch die 2,3-kW-Ladeleistung teilen und kommen auf eine Ladezeit von gut 20 Stunden.
Nachteil dieser Schuko-Ladung sind die Ladeverluste. Über diese 20 Stunden muss die Elektronik im Fahrzeug und im Ladekabel betrieben werden, und durch den Widerstand der Leitung vom Verteilerkasten bis zum Fahrzeug entstehen Verluste. Diese Ladeverluste können bis zu 20 % betragen. Bedeutet in unserem Beispiel, dass von den 2,3 kW nur 1,8 kW am Akku ankommen. Diese Ladeverluste müssen Sie natürlich auch bezahlen. Wenn Sie über eine eigene Photovoltaikanlage laden, können Sie dies eventuell verschmerzen, wenn der Strom aber über den Netzbetreiber bezogen wird, können, je nach Fahrleistung über das Jahr, etliche kWh zusammenkommen.
Laden über Wallbox
Um die Ladung zu Hause schneller und sicherer zu machen und auch die Ladeverluste zu minimieren, lassen die meisten EV-Fahrer eine Wallbox installieren. Diese Wallbox kann fest montiert oder portabel sein. Für den Komfort kann ein festes Ladekabel montiert sein oder man nutzt das Typ-2-Ladekabel, das meist in jedem Fahrzeug vorhanden ist.
Die Wallboxen gibt es mit unterschiedlichen Ladeleistungen. Gebräuchlich sind 11 und 22 kW. Durchgesetzt, auch auf Grund der Förderprogramme von Bund und einzelnen Bundesländern, haben sich 11 kW Wallboxen. Diese 11 kW findet man in den meisten Fahrzeugen wieder, so dass EV und Wallbox optimal aufeinander abgestimmt sind. Diese Ladeleistung ist auch vollkommen ausreichend, um ein EV über Nacht wieder mit genügend Reichweite zu versorgen. Nehmen wir wieder den 50 kWh Akku, diesmal mit 11 kW geladen ergibt ca. 5 Stunden Ladezeit. Auch die Ladeverlust gehen hier auf rund 10 Prozent runter.
Eine Wallbox muss beim Netzbetreiber angemeldet (11 kW) oder auch genehmigt werden (22 kW). Dies übernimmt in der Regel der Elektriker, der Ihnen auch die Wallbox installiert.
Besitzen Sie an Ihrem Ladeplatz bereits eine Starkstromdose, können Sie auch mit einer mobilen Wallbox arbeiten. Diese kann dort einfach eingesteckt und genutzt werden. Damit der Netzbetreiber weiß, welche Last an seinem Netz hängt, sollten Sie auch diese Information weitergeben.
Laden an öffentlicher Ladesäule
AC-Ladepunkte finden Sie im öffentlichen Raum, aber auch auf Parkplätzen oder in Parkhäusern. Die Ladeplätze sind bei öffentlichen Flächen oft mit blauen Bodenmarkierungen versehen. Für die meisten öffentlichen AC-Ladepunkte benötigen Sie ein eigenes Typ-2-Ladekabel. Dieses gehört in der Regel zum Serienumfang des Fahrzeuges. Wenn nicht, kann dieses auch im Zubehörhandel gekauft werden.
Genau wie bei den Wallboxen zu Hause gibt es hier 11 und 22 kW Ladesäulen. Oft sind diese nicht mit den Ladeleistungen beschriftet, sondern mit der Stromstärke in Ampere (A). Dies bedeutet für 11 kW dann 16 A und für 22 kW entsprechend 32 A.
Die Ladedauer ist entsprechend der Ladeleistung genau so lang wie an der heimischen Wallbox.
Um eine öffentlichen Ladepunkt freizuschalten benötigen Sie eine Ladekarte/App. Die App des Ladesäulenbetreibers informiert über den zu zahlenden Betrag je kWh. Eine Preisauszeichnung an Ladesäulen ist nicht vorhanden.
Das DC-Laden
Die hohe Ladeleistung der Gleichstrom-Ladesäule (DC) ermöglicht das Schnellladen. Für eine DC-Ladung benötigen Sie kein eigenes Ladekabel. Die DC-Ladekabel sind immer fest an der Ladesäule angeschlagen. Die Leistung der DC-Säulen beginnt bei 20 kW und geht hoch bis 350 kW. Ab 100 kW spricht man von High-Performance- bzw. High-Power-Charging (HPC) oder Hyperchargern.
Für die DC-Ladung gibt es aktuell noch zwei Systeme: das von den westlichen Autobauern und der EU unterstützte Combined Charging System (CCS) und den im Verschwinden begriffenen japanischen CHAdeMO-Standard. Bei uns in Europa hat sich CCS als Norm durchgesetzt.
Die Ladegeschwindigkeit gibt auch beim Schnellladen das Fahrzeug vor, und sie ist abhängig von der verbauten Akkutechnik, dem Ladestand des Akkus und auch von der Akkutemperatur.
Wie bei einer AC-Ladesäule ist auch die Schnellladesäule mit einer Ladekarte/App freizuschalten.
Die Ladezeit bei DC reicht bei den verschiedenen Fahrzeugen von 18 bis gut 60 Minuten. Spätestens ab einem Akkufüllstand von 80 % wird bei den meisten Fahrzeugen die Ladeleistung stark gedrosselt um den Akku zu schonen.
Eine Besonderheit beim DC-Laden ist Tesla. Die ersten Tesla Model S und X haben nur einen Typ-2-Stecker über den sowohl die AC- als auch die DC-Ladung erledigt wird. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern je nachdem, was die Ladesäule anbietet. Dies funktioniert aber nur mit alten Model S und X an den Tesla-eigenen Superchargern, sofern nicht auf den CCS-Anschluss umgerüstet wurde.
Laden im Winter
Die Aufnahme und die Abgabe elektrischer Ladung im Akku sind temperaturabhängige chemische Vorgänge. Je kälter der Akku ist, desto langsamer laufen diese Vorgänge ab. Darum müssen Sie sich jedoch nicht kümmern, das macht das Batteriemanagementsystem. Die meisten Elektroautos können den Akku aktiv heizen wie auch aktiv kühlen (im Sommer mit der bordeigenen Klimaanlage), alles mit Strom aus dem Akku oder dem Strom, der über eine gerade laufende Ladung aus dem Netz bezogen wird. Auch das läuft automatisch ab. Es ist aber hilfreich, zu wissen und sich darauf einzustellen, dass ein kalter Akku langsamer lädt.
Dazu einige Tipps: Wenn Ihr Auto in kalten Nächten draußen steht, sollten Sie ihn immer unmittelbar nach einer längeren Fahrt (abends) laden und nicht erst am nächsten Morgen — nach einer eventuell eiskalten Nacht. Dann können Sie nicht erwarten, dass der leere Akku vor Ihrer Abfahrt am Morgen noch schnell lädt. Das wird er nicht machen. Dafür sorgt das Batteriemanagementsystem.
Die Selbsterwärmung des durchgekühlten Akkus, aber auch die Heizung des Fahrgastraums erhöhen den Verbrauch und kosten Reichweite. Licht, Radio, Scheibenwischer usw. reduzieren die Reichweite dagegen vergleichsweise wenig. Diese Erfahrung werden Sie jedes Jahr Anfang des Winters machen. Nach dem Ende des Winters kommt die Reichweite wieder zurück. Das ist im Prinzip im Verbrenner nicht anders. Auch er verbraucht wegen der Kälte und der zusätzlichen Verbraucher mehr als im Sommer.
Öffentliches Laden
So wie es verschiedene Tankstellenmarken gibt, gibt es in der Elektromobilität auch verschiedene Anbieter von Lademöglichkeiten. Diese Anbieter sind zum Teil über ein sogenanntes Roaming miteinander vernetzt, damit man mit einer Ladekarte/App möglichst viele Ladesäulen auch anderer Ladesäulenbetreiber freischalten kann. Es gibt Apps/RFID-Karten von Ladesäulenbetreibern, die auch Zugang zu Fremd-Ladesäulen gewähren (Beispiel EnBW). Es gibt auch Apps/RFID-Karten von Firmen, die selbst keine Ladesäulen betreiben, die aber Zugang zu Ladenetzen anderer Betreiber gewähren (Beispiel Plugsurfing). Um ein Fahrzeug an einer öffentlichen Ladestation laden zu können, benötigt man eine App auf dem Mobiltelefon und/oder eine Ladekarte (RFID). Bei neuen Ladesäulen wird ab Mitte 2023 auch die Zahlung mit Kreditkarte oder Girocard hinzukommen. Da vorhandene Ladesäulen nicht nachgerüstet werden müssen, wird die Zahlungsmöglichkeit mittels Ladekarte/App flächendeckend noch lange bestehen. Diese Ladekarte/App bieten Ihnen entsprechende Anbieter wie Stromversorger oder auch Dienstleister, die sich darauf spezialisiert haben. Man bekommt auch spontan Zugang zu den meisten Ladesäulen auch ohne App oder RFID-Karte mit dem an der Säule angebrachten QR-Code. Je nach gewähltem Anbieter variieren hier die Preise. Es gibt Anbieter, bei denen Sie feste Preise für AC- und DC-Ladungen haben, unabhängig davon, wer der Betreiber ist. Andere Roaming-Anbieter haben keine festen Preise, sondern übernehmen die Vorgaben des Anbieters, so dass jede Säule unterschiedlich kostet. Auch Flat-Tarife gibt es. Hier heißt es also zu schauen, in welchem Bereich Sie sich bewegen und welche Ladekarte/App für Sie sinnvoll ist.
Beschilderung von Ladepunkten
Die Beschilderung von Ladepunkten ist in der Straßenverkehrsordnung eindeutig geregelt. Leider wird dies trotz dieser Vorgaben bundesweit nicht einheitlich umgesetzt.
Für das korrekte Lesen der Beschilderung lesen Sie bitte die angebrachten Schilder von oben nach unten. In vielen Fällen sind Ladeplätze gleichzeitig Parkplätze. Dies bedeutet, dass dort auch ohne zu laden geparkt werden und die Ladesäule somit blockiert werden darf. Um dies eindeutig zu regeln, wird gerade eine Anpassung der Vorgaben beraten. Solange sollten Sie der Lade-Etiquette folgen und einen Platz, an dem geladen werden kann, nur zum Laden nutzen und nicht als Parkplatz ohne zu laden. E-Autofahrer, die dringend laden müssen, werden es Ihnen danken.
Bitte beachten Sie folgende Punkte:
– auf die Beschilderung mit dem Piktogramm ‚Auto mit Stecker‘. Dies besagt, dass Sie zwingend ein E-Kennzeichen benötigen, um den Ladepunkt nutzen zu dürfen.
– auf eine eventuelle zeitliche Beschränkung
– darauf, eine Ladestation nicht länger als nötig zu blockieren.
– Schnellladesäulen sollten frühestmöglich wieder freigegeben werden und, von Ausnahmen abgesehen, nicht für Ladungen bis 100% genutzt werden.
– in einigen Städten dürfen Elektroautos kostenlos parken. Dies muss im Parkraum ausgewiesen sein.
Ladung starten und beenden
Als Neuling sind Sie leider immer noch mit verschiedenen Prozeduren konfrontiert, um das Laden zu beginnen oder zu beenden. An der privaten Wallbox ist es am einfachsten. Es sei denn, Sie haben, z.B. weil Sie auch mehrere Nachbarn laden lassen möchten, eine Zugangsprozedur mit Authentifizierung eingeführt. Beim öffentlichen Laden ist Voraussetzung, dass Sie registrierter Kunde des Ladestromanbieters sind und dem Anbieter Ihre Kontodaten bekannt sind. Über den an der Ladesäule angebrachten QR-Code (mit der Smartphone-Kamera scannen) können Sie auch ohne Vertrag Zugang bekommen, allerdings meist etwas teurer.
Laden zuhause
Die Wallbox zuhause bietet Wechselstrom (AC) an, der vom Fahrzeug-eigenen Ladegerät in Gleichstrom (DC) umgewandelt wird. Die Wallbox kann mit einem festen Typ-2-Kabel mit Stecker versehen sein, oder sie bietet nur eine Typ-2-Steckdose; in diesem Fall benutzen Sie ihr eigenes Typ-2-Kabel. Sie müssen somit nur die Wallbox über ein Typ-2-Ladekabel mit dem Typ-2-Ladeport des Autos verbinden. Die Ladung startet dann automatisch. Je nach Fahrzeug und darin verbautem Ladegerät, der Wallbox und natürlich der Akkugröße kann diese Ladung schon bis zu 20 Stunden dauern, bis 80 – 100 % erreicht sind. Üblich sind Ladezeiten von einigen Stunden.
Öffentliches Laden
Für öffentliche AC- (3,7 bis 22 kW, max. 43 kW) wie auch DC-Ladesäulen (20 bis 350 kW) benötigen Sie eine App und/oder Ladekarte eines Anbieters. Sie registrieren sich mit Name, Anschrift und Kontodaten in der App und bestellen sich in der Regel eine Ladekarte. Sie hat einen integrierten RFID-Chip, vergleichbar mit Ihrer GiroCard. Mit der Ladekarte ist die Anmeldeprozedur meist einfacher als mit der App. Öffentliche AC-Säulen sind selten mit einem fest angeschlagenen Kabel versehen. Daher sollten Sie immer Ihr eigenes Typ-2-Ladekabel im EV dabei haben. Achten Sie je nach Lage Ihres Ladeanschlusses auf ein ausreichend langes Kabel für die verschiedenen Ladesituationen. Es gibt AC-Säulen mit einem Ladepunkt oder, häufiger, mit zwei Ladepunkten .
Diese können gleichzeitig genutzt werden. Stecken Sie auch hier das Ladekabel zuerst in Ihr Fahrzeug und anschließend in die Ladesäule. Bei einigen Ladesäulen ist die Typ-2-Buchse verriegelt. In dem Fall müssen Sie erst die Ladesäule über die App oder per RFID freischalten. Die Stelle, an der die Ladekarte an die Säule gehalten wird, ist mit dem RFID-Symbol gekennzeichnet. Die Verriegelung wird aufgehoben und Sie können den Typ-2-Stecker einstecken. Achten Sie auf jeden Fall darauf, den Typ-2-Stecker immer mit Nachdruck in die Säule zu stecken, da ansonsten der Stecker nicht verriegelt wird und die Ladung nicht startet. In der Regel haben die Ladesäulen eine Beschriftung über den korrekten Ablauf und ein Display, das Ihnen mit Informationen weiterhilft.
Beendet wird die Ladung bei einigen Fahrzeugen, indem Sie die Tür aufschließen. Sie haben danach 10 – 15 Sekunden Zeit, den Ladestecker aus dem Fahrzeug zu entfernen. Bei anderen Fahrzeugen, z.B. der Renault Zoe oder dem Tesla, müssen Sie die Ladung über eine Taste im Fahrzeug beenden. Beachten Sie auf Grund der Unterschiede die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeuges. Ziehen Sie den Stecker erst aus dem Fahrzeug. Dadurch wird der Stecker auch an der Säule entsperrt. Auch hier gibt es Ausnahmen. Einige Säulen sind so programmiert, dass erst nach einer erneuten Authentifizierung an der Säule die Ladung beendet und der Stecker freigegeben wird.
An den DC-Ladepunkten sind die Kabel immer fest angeschlagen. Die Ladekabel sind je nach Säulentyp unterschiedlich lang. Sie können die Säulen nicht immer vorwärts anfahren, weil das Kabel eventuell nicht bis zum hinteren Kotflügel reicht, wenn dort Ihr Ladeport am EV ist. Achten Sie bitte immer darauf, Ladekabel nicht zu überfahren. Ladekabel zu verlängern, auch das Zusammenstecken mehrerer Ladekabel, ist aus Sicherheitsgründen nicht zulässig.
An den Schnelladern können Sie meist das Kabel direkt ins Fahrzeug stecken und dann die Ladung mit der Ladekarte (RFID) oder App starten. Per RFID startet die Säule automatisch das gerade gesteckte Kabel. Nutzen Sie die App, müssen Sie eventuell schauen, welchen Ladepunkt Sie nutzen, wenn z.B. zwei CCS-Stecker an der Säule sind. Über der Steckerhalterung an der Säule sind entsprechende Ladepunktnummern angegeben.
Beenden Sie die DC-Ladung immer so, wie Sie diese auch gestartet haben. Entweder mit der Ladekarte an der Säule oder in der App. Sollten Sie in Ihrem Fahrzeug eine Taste zum Beenden haben, beenden Sie bitte auch mit Ladekarte/App je nach Ladestart.
Fahren Sie mit Ihrem Tesla an einen Tesla-Supercharger, geht das alles automatisch. Durch die im Fahrzeug hinterlegten Abrechnungsdaten müssen Sie den Tesla nur anstecken und die Ladung startet automatisch. Hier beenden Sie die Ladung dann im Fahrzeug.
Achten Sie darauf, dass einige Anbieter eine „Blockiergebühr“ an verlangen, wenn Sie den Ladepunkt nach Abschluss der Ladung oder nach Ablauf einer bestimmten Zeitdauer nicht innerhalb einer kurzen Frist wieder freigeben.
Über Plug & Charge oder Charge & Pay gibt es zwei Arten, die Ladung automatisch direkt nach dem Anstecken zu starten. Dazu muss sowohl der Anbieter als auch Ihr Fahrzeug die entsprechende Technik unterstützen.
Grundsätzlich können Sie an fast allen Säulen ad hoc ohne Vertrag laden. Die Freischaltung erfolgt dann über den Scan eines an der Säule angebrachten QR-Codes. Hier geben Sie Name, Anschrift und Kontodaten auf der sich öffnenden Internetseite ein. Meist ist dieser Preis höher als mit einem Vertrag.
Der von Ihnen gewählte Anbieter legt auch die Ladepreise fest. Wenn Sie an einer fremden Säule laden, deren Preis Sie nicht kennen, schauen Sie in jedem Fall vor Ladebeginn in der App des von Ihnen gewählten Anbieters nach dem Preis. Es gibt erhebliche Unterschiede!
Reichweite
Die Reichweite eines EV ist abhängig von der Akkugröße, der Fahrtgeschwindigkeit, vom Wetter und auch der Topographie. Sie sehen, es gibt viele Einflussfaktoren.
Genau wie bei den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist auch beim Elektroauto die offizielle Verbrauchsangabe nach der WLTP-Norm ein Laborwert. Die Norm erhebt nicht den Anspruch, die Realität abzubilden. Man kann aber den Verbrauch von Fahrzeuge recht gut auf dieser Grundlage miteinander vergleichen. Grundsätzlich ist es aber bei beiden Fahrzeugarten mit entsprechend zurückhaltender Fahrweise möglich, die Werksangaben zu erreichen. Ein EV kann mit Verbräuchen von 10-30 kWh/100 km gefahren werden. Wussten Sie, dass das grob ein bis dreieinhalb Litern Benzin entspricht?
Ein einfache Berechnung ist, die Akkugröße in kWh durch einen Verbrauch von 15-20 kWh/100km zu teilen. Bei kleineren Fahrzeugen tendieren Sie zu 15 kWh, bei größeren zu 20 kWh. Fahren Sie viel Autobahn (max. Tempo 130 km/h) rechnen Sie mit 20-25 kWh/100 km. Wollen Sie schneller als 130 km/h fahren kommen Sie auch über die 25 kWh. Ein Akku mit 60 kWh gespeichertem Strom hat bei einem Verbrauch von 15 kWh/100 km eine Reichweite von 400 km bevor der Akku komplett leer ist. Bei 20 kWh/100 km wären es nur noch 300 km. Über Ihren rechten Fuß haben Sie die Reichweite selber ‚in der Hand‘.
Im Winterbetrieb reduziert sich die Reichweite beim EV, weil auch die Heizung elektrisch aus dem Akku betrieben wird. Wie weit sich die Reichweite reduziert, hängt vom Fahrzeug und von der Nutzung ab.
Beim Fahrzeug spielt es eine Rolle, ob es eine Wärmepumpe für die Heizung hat oder nicht. Fahrzeuge mit Wärmepumpe benötigen weniger Energie für die Heizung, weil die Wärmepumpe in vielen Temperaturbereichen unterstützen kann.
Bei der Nutzung ist es von Bedeutung, ob Sie viel Kurzstrecke oder eher längere Strecken fahren. Je länger Ihre Etappen sind, um so geringer fällt der Reichweitenverlust aus. Bei vielen kurzen Strecken benötigt das ständige Aufheizen des Innenraums mehr Energie, als wenn auf einer längeren Strecke einmal aufgeheizt und dann nur noch die Temperatur gehalten werden muss.
Bei Kurzstrecken kann der Verlust durchaus 30% betragen. Auf längeren Strecken können das aber auch unter 10% sein.
Reichweitenanzeige
In den Fahrzeugen wird Ihnen die prognostizierte Reichweite angezeigt. Diese Anzeige berechnet die angezeigte Reichweite aus Ihren letzten Fahrten. Dadurch kann diese Anzeige sehr unterschiedliche Werte anzeigen, abhängig von Ihren letzten Durchschnittsverbräuchen.
Fahren Sie viele Strecken in der Stadt und sind sparsam unterwegs, erhalten Sie eine hohe Reichweitenprognose. Fahren Sie viel Autobahn, wird die Prognose entsprechend niedriger ausfallen.
Wechselt Ihr Fahrbetrieb kann es sein, dass diese Prognose gar nicht hinkommt. Sie haben einen niedrigen Verbrauch aufgrund vieler Stadtfahrten zuvor und eine hohe prognostizierte Reichweite und fahren damit auf die Autobahn. Dann sinkt Ihre Reichweite sehr schnell, weil der aktuelle Verbrauch wesentlich höher ist als der Durchschnitt der letzten Fahrten.
Das passiert auch im Winter, trotz gleicher Fahrweise. Es wird mehr Energie zum Heizen benötigt und ein kalter Akku gibt seine Energie nicht so gerne ab wie ein warmer Akku. Ausführlich wird es dazu im Bereich Reichweite.
Die Reichweite wird in Kilometern angezeigt und ist, mit den oben genannten Einschränkungen, recht genau. Dazu gibt es meist auch eine Prozentangabe.
Wenn Sie konstant die selben Strecken fahren, wird die Prognose recht genau auch die erzielbare Reichweite widerspiegeln.